Außer dem Einleitungsstück des Jugendorchesters „Ode an die Freude“ von Beethoven und bekannten Weihnachtsliedern drehte es sich beim Jahreskonzert der Musikervereinigung Dietzenbach am 2. Adventssonntag im Capitol des Dietzenbacher Bürgerhauses ausschließlich um Musik aus Filmen. Das Jugendorchester, das unter der Leitung von Tino Schmidt im letzten Jahr um etliche Mitglieder angewachsen ist, bot „Chariots of Fire“ von Vangelis dar. Laut wurde es bei „Eye of the Tiger“ von Frankie Sullivan und Jim Peterik aus dem Boxerfilm Rocky und einfühlsam romantisch bei „Accidently in Love“ von Adam F. Duritz aus dem Fantasiefilm mit dem grünen Oger Shrek. Lisa Dörr und Nadine Holz aus dem Jugendorchester führten mit witzigen Anmerkungen und kleinen Gags durch das Programm und hatten als Dankeschön für ihren Dirigenten ein wunderbares Gedicht gereimt.
Die beiden jungen Damen moderierten auch das Konzert des großen Blasorchesters mit lustigen Einfällen, kurzweiligen Beiträgen und wechselnden passenden Kostümen. Mit Paukenschlägen ging es los zu Stanley Kubriks „2001 - Odyssee im Weltraum“ mit den ersten Takten von „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauß, die in den Walzer „An der schönen blauen Donau“ übergehen. Titelmelodien aus verschiedenen James Bond –Filmen waren von Johan de Mey arrangiert für Blasorchester. Von Andrew Lloyd Webber stammt die Musik von „The Phantom of the Opera“. Aus dem Film „Mamma mia“ der Gruppe ABBA entstand das Stück „ABBA Gold“, arrangiert von Ron Sebregts. In „Titanic“ erlebten die Zuhörer zum hundertsten Jahrestag die Reise und den Untergang des großen Luxusdampfers musikalisch, komponiert von James Horner. Das angestrebte Ziel der Titanic, Amerika, ist die Heimat von Eddie Thomas, der seit einem Jahr bei der Musikervereinigung Flöte spielt und sich dem Publikum vorstellte. Die vielen Oscars, die der Film über den Untergang der Titanic erhalten hatte, brachten Lisa und Nadine auf die Idee, ihrerseits zwei Oscars zu verleihen: für den besten Dirigenten eines Jugendorchesters an Tino Schmidt und für den besten Dirigenten an Carsten Vinson, den Leiter des großen Blasorchesters. Nach der Pause übernahm in „Over the Rainbow“ von Harold Arlen aus dem Film „Der Zauberer von Oz“ Doris Jünger, die erste Vorsitzende der Musikervereinigung, das Gesangssolo. In „Great Movie Marches“ waren der „River Kwai March“, der „Colonel Hathi’s March“ aus dem Dschungelbuch und Märsche aus Star Trek und Indiana Jones zu hören. Die Musik von „Der mit dem Wolf tanzt“ entführte in die weiten Prärien Nordamerikas mit Büffeljagd, aber auch Indianerüberfällen. Im „Wilden Westen“ blieben die Zuhörer bei „Moment for Morricone“. Enio Morricone schrieb viele bekannte Titelmelodien zu Western-Klassikern, z.B. „ The Good, the Bad and the Ugly“. Für den letzten Programpunkt „The Blues Brothers Revue“ schmückte sich das Orchester mit den Markenzeichen der beiden Brüder: schwarzer Hut und Sonnenbrille. Mit Rhythmen aus Soul, Funk und Groove und teilweise sehr schrägen, aber fetzigen Klängen kam Tanzstimmung auf. Nach den obligatorischen Weihnachtsliedern und einer Zugabe „I will Follow him“ aus „Sister Act“ bekam auch der Dirigent des großen Blasorchesters, Carsten Vinson, ein eigens für ihn kreiertes Gedicht vorgetragen, das in einem Ständchen endete, da er am Konzerttag Geburtstag hatte. Er war sichtlich zufrieden mit seinem Orchester, das als Ganzes einen schönen Klang entwickelt hat und an vielen Stellen auch gute Solisten präsentieren konnte an der Flöte, der Trompete, der Klarinette, dem Saxofon oder dem Bariton und dem Horn.